Reisetagebuch – Abschied vom Fernweh und der Start in ein neues Abenteuer

Zeit für Abenteuer

Alles begann im Juni 2021. Der Flug war gebucht, die Koffer gepackt und die Vorfreude groß. Es war nicht das erste Mal, dass ich einen großen Trip weiter weg plante. Vier Jahre zuvor hatte ich mich auf ein Work & Travel Visa beworben und ich verbrachte 2 wunderschöne Jahre in Australien. Das Reisefieber packte mich also 2 Jahre später erneut.

Dieses Mal war der Kontinent Mittelamerika geplant. Mein Flug ging von Berlin nach Panama City. Zu der Zeit war die Pandemie noch ein großes Thema, welches meinen Wunsch, aus Deutschland auszureisen, nur begünstigt hatte. 

Ich wollte frei sein – frei sein, um das zu tun, worauf ich Lust habe. Dahinzugehen, wohin ich wollte und Menschen zu treffen, die eine gleiche Lebensphilosophie wie ich haben. 
Bis auf ein paar Ersparnissen, hatte ich keinen großartigen Rückenhalt. Weder einen Job, den ich Remote ausüben kann, noch irgendeinen Plan von irgendwelchen Freelance-Tätigkeiten. „Irgendwie werde ich es schon machen“ – diese Aussage war stets ein fester Bestandteil in meinem Hinterkopf.
Hauptsache erstmal weg!
Innerlich wusste ich bereits, dass dieser Abschied für eine längere Zeit sein sollte.

Keine klaren Ziele im Kopf. Einfach Koffer packen und los.

Reisetagebuch

Wie Alles Begann:

Hier habe ich mein kleines Tagebuch gestaltet, worin ich meine Erlebnisse und Erfahrungen meiner Reise dokumentiere. Es sind ausschließlich meine eigenen Ansichtsweisen und ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen meiner Geschichten.

Reise nach Panama City

Am Tag meiner Abreise aus Deutschland erreichte mich bereits am Flughafen Berlin die erste Überraschung. Ich hatte diesen Flug mit United Airlines gebucht, was bedeutete, dass ich in den USA hätte umsteigen müssen. Am Schalter lehnte man mich ab und ließ mich nicht ins Flugzeug steigen.

 

„Ich besäße keine Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsgenehmigung für die Einreise“, hieß die Aussage von der Dame am Check-in. Aufgrund der Pandemie wurde die Einreise für internationale Reisende verweigert. Somit hob das Flugzeug der United Airlines ohne mich ab. Ich winkte nur noch hinterher.

Es blieb mir nichts anderes übrig, als mir einen neuen Flug zu buchen und ich wählte die nächst beste Maschine, bei einer Billig-Airline. Nur wenige Stunden später saß ich schließlich doch im Flieger Richtung Panama City. 

 

Lediglich in Madrid musste ich noch einmal umsteigen. Dort hatte ich eine knappe Stunde Zeit für den Umstieg. Aus dem Grund, eilte ich hastig über den Flughafen, um das nächste Flugzeug zu erwischen.

Zum Glück hatte das Flugzeug in Madrid ganze 20 Minuten Verspätung. Kurz vor dem Boarding, fiel mir nämlich auf, dass ich meine Boarding-Tickets auf der Damentoilette vergessen hatte. Somit musste ich den kilometerlangen Gang noch einmal zurücklegen. Schließlich erreichte ich abgehetzt den Boarding-Schalter und kurze Zeit später hob das Flugzeug ab nach Mittelamerika. 

Panama City

Der "schöne Schein" von Panama City

Pünktlich um Mitternacht erreichte unser Flieger den Boden von Panama. Ich wartete noch auf meine Koffer und bis ich schließlich durch die Kontrollen war, zeigte die Uhr 1 Uhr nachts an. Eine wirklich tolle Zeit, um alleine in Panama City zu seiner gebuchten Unterkunft zu gelangen. Kein Taxi weit und breit. Der Flughafen schien wie leer gefegt und es waren kaum andere Passagiere in Sicht. Ich war einfach nur müde und wollte ins Bett. 

 Da stand ich nun, alleine draußen auf dem Parkplatz vor dem Flughafen und keine Menschenseele weit und breit.

Endlich – eine halbe Stunde später, erblickte ich ein Taxi. Aufgeregt wedelte ich mit den Händen, in der Hoffnung, dass er mich nicht übersieht. Und das hatte er auch nicht. In meinen 3 Wörtern auf Spanisch erklärte ich ihn die Adresse der Unterkunft und kurz nach um 2 erreichten wir diese dann auch.

Es war eine gruselige Gegend, so Mitten in der Nacht. Ich spürte eine merkwürdige Energie um mich herum. Zum Glück war der Taxifahrer so freundlich, mir meinen Koffer bis zur Hoteltür zu bringen.

Die erste Nacht schlief ich gerade einmal 2 Stunden aufgrund der innerlichen Aufregung, denn ich konnte noch gar nicht richtig fassen, dass ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnt. Ich hatte das alles noch gar nicht richtig realisiert.

Panama City entsprach für mich nicht den Erwartungen eines Zentralamerikanischen Landes. Ich vermisste dort einfach etwas und fühlte mich irgendwie nicht richtig wohl in der Hauptstadt. Aus dem Grund beschloss ich mir gleich für den übernächsten Tag ein Busticket nach „Bocas Del Toro“ zu kaufen. Denn dort hatte ich mich über das Internet für einen 2-wöchigen Spanischkurs eingetragen. Mein Spanisch war mager und ich wusste, dass ich in den nächsten Monaten viel Spanisch gebrauchen kann.

Die Busreise von Panama City nach Bocas del Toro dauerte ganze 12 Stunden und führte quer durch Panama bis hoch ins nördliche Gebiet, nahe der Grenze zu Costa Rica.  Es gab zwar eine Toilette an Board, doch diese war bereits nach 2 Stunden nicht mehr zumutbar. Somit vermied ich zum größten Teil die Aufnahme von Wasser, fühlte mich ausgetrocknet und hoffte auf regelmäßige Stopps vonseiten des Busfahrers. 

In der Mitte der Reise hielten wir für einen etwas längeren Aufenthalt und es blieb Zeit um etwas zu Essen.

Als ich zurück zu meinem Platz kam, fiel mir auf, dass irgendetwas anders war. Jedoch stellte ich nicht sofort fest, was es genau war. Erst später, kurz vor Ankunft in Bocas del Toro, bemerkte ich den Verlust. Ganze 100 $ befanden sich nicht mehr im Geldversteck meines Rucksacks.

Ja, ich gebe zu, dass es leichtsinnig von mir war, das Geld überhaupt im Bus zu lassen. Zum Glück hatte ich den größeren Betrag die ganze Zeit beim Essen bei mir gehabt, wodurch ich den Verlust von $ 100 nochmal verschmerzen konnte. Es war trotzdem ärgerlich. Deswegen – nehmt immer schön Eure Wertsachen mit und lasst sie nie unbeaufsichtigt!

Die Realität von Panama City

Bocas Del Toro

Vom Festland aus stiegen wir anschließend in ein kleines Boot, welches uns zur Insel brachte. Trotz allem muss ich sagen, dass sich die Reise bis dahin, durchaus gelohnt hatte. Denn Bocas Del Toro beeindruckt mit wunderschönen Sandstränden und tropischem Klima. Auch die Atmosphäre der Einheimischen war viel entspannter und nicht vergleichbar mit Panama City. Aber was will man sonst auch erwarten: Ein typisches Insel-Lifestyle eben!

Bild: Wikipedia

Was für ein karibischer Flair doch an den bezaubernd weißen Sandstränden herrschte. Ich genoss meine Zeit dort sehr.
Neben meinen Spanischunterricht unternahm ich unter anderem weitere viele kleine Ausflüge zu anderen naheliegenden Inseln. Diese waren meist verlassen und von keiner Menschenseele bewohnt. Somit hatte ich viele hunderte Meter meinen eigenen ungestörten Platz in der Sonne. Auf dem Rückweg unternahmen wir mitten auf dem Meer noch einen kurzen Stopp und hatten Zeit zum Schnorcheln, schwimmen und Delfine beobachten. 

 Die 3 Wochen, die ich dort verbrachte, vergingen wie im Flug und in der letzten Woche entschied ich mich für eine Weiterreise nach Costa Rica. Immerhin sind es gerade mal 2 Stunden von Bocas del Toro bis an die Grenze Costa Ricas. Die Bilder, die ich im Internet über dieses Land sah, ließen mich nicht allzu lange überlegen. Ich suchte mir im Vorfeld eine entsprechende Volunteer-Arbeit über Workaway. Dadurch ließen sich einiges an Kosten für die Unterkunft sparen. Ich hatte direkt Glück, denn gleich der erste Host (Gastgeber) den ich anschrieb, war sofort einverstanden mit meiner spontanen Anreise. 

Die Woche darauf saß ich schließlich erneut im Boot und auf dem Weg zurück zum Festland.

Die gesamte Tour nach Costa Rica hatte ich vorab über ein privates Bus-Unternehmen gebucht.

Ich konnte mich nicht beschweren, denn alles war von vorne bis hinter super organisiert. Sobald ich das eine Fahrzeug verließ, stand das Nächste schon zur Stelle. Ich wurde direkt zur Grenzkontrolle in Panama gebracht. Dort stempelte ich mich am Grenzübergang aus und genoss den Gepäckservice, was mir das Koffertragen ersparte.

Die gesamte Fahrt war quasi ein Katzensprung, wenn ich es mit den davor zurückgelegten Reisezeiten vergleiche. Als wir die Grenze erreichten, überquerte ich eine lange Brücke, die über einen Fluss führte, der Costa Rica von Panama trennt. 

Die Grenzbeamten waren alle sehr freundlich und die Überprüfung meiner Papiere dauerte keine 20 Minuten und ich war im Land von „Pura Vida“ angekommen. Es war herrlich dort. Die Natur erblühte in einem strahlenden grün. Bäume, Pflanzen, wohin das Auge reichte. Von Minute 1 an, fühlte ich mich pudelwohl und wusste gleich, dass ich hier einen längeren Aufenthalt als wie in Panama anstreben werde.